In den toskanischen Kulturstädten Florenz, Pisa, Lucca, Siena, Volterra, Fiesole etc. findet man auch heute noch Spuren vergangener Epochen wie die etruskische Architektur römischer Städte, mittelalterliche Paläste oder Meisterwerke der Renaissance.
Florenz mit seinen Museen, Palästen und Kirchen bietet einige der faszinierendsten Kunstschätze der Welt. Berühmtes Kulturzentrum, UNESCO Welterbe-Stätte von 1982, weltbekannt als Wiege der Architektur- und Kunstgeschichte ist es zudem auch eine der schönsten Städte unserer Zeit.
Unter allen Sehenswürdigkeiten stechen ohne Zweifel die Kathedrale Santa Maria del Fiore (Dom), das Baptisterium San Giovanni (Taufkirche), der Campanile di Giotto (Glockenturm), die Piazza della Signoria (Zentrum der Altstadt), der Palazzo Vecchio und die Brücke Ponte Vecchio heraus. Die Kirchen Santa Maria Novella und Santa Croce gleichen Kunstgalerien und die Biblioteca Medicea Laurenziana zeigt das ganze architektonische Können Michelangelos.
Durch die bezaubernden Straßen der Altstadt in Richtung des Flusses Arno schlendernd, erreichen Sie über die Brücke Ponte Vecchio das Stadtviertel Oltrarno, den “neueren” Teil des alten Florenz. Hier kann man noch heute die Werkstätten der Kunsthandwerker, Geschäfte und lokale Märkte antreffen, welche Ihnen die Atmosphäre und den besonderen Charakter der Stadt zeigen. Während eines Tages in den Gärten Giardini di Boboli oder bei einem Besuch der über der Piazzale Michelangelo gelegenen Kirche Chiesa di San Miniato al Monte können sie die herrliche Aussicht auf Florenz genießen.
Als Wahrzeichen der Stadt gilt seit dem 11. Jahrhundert eine rote Schwertlilie auf weißem Untergrund. Auch wenn die Farben in der Vergangenheit verdreht wurden, bezieht sich das Emblem auf die Blume Iris Florentina (Veilchen-Iris), welche für Wohlstand, Reichtum und Handel steht.
Während des Jahres gibt es zahlreiche folkloristische Veranstaltungen. Zu den wichtigsten gehören:
– Cavalcata dei Re Magi (Reiterzug der heiligen drei Könige am 6. Januar) ist ein Marsch in folkloristischen Kostümen, welcher die Ankunft der heiligen drei Könige in Bethlehem zeigt. Die Tradition geht bis ins 14. Jahrhundert zurück und wurde von der Familie Medici eingeführt.
– Capodanno Fiorentino (ehemaliger Jahresanfang nach dem julianischen Kalender/Calculus Pisanus) ist ein Fest, welches am 25. März mit dem morgendlichen Umzug am Palazzo Vecchio beginnt und in der Piazza SS Annunziata stattfindet.
– Scoppio del Carro (Explosion des Karrens), ist eines der wichtigsten Ereignisse der Stadt, geht auf eine Tradition bis in das 16te Jahrhundert zurück und findet jeden Ostersonntag statt. Eine gigantische Holzkarre in Form eines Turmes wird von zwei, mit bunten Girlanden geschmückten Ochsen von der Via del Prato zum Domplatz, zwischen Baptisterium und Dom, gezogen. Dort steht eine Rakete in Form einer Taube, die Colombina, bereit, welche nach der Messe vom Altar aus in die Karre geschossen wird und ein spektakuläres Feuerwerk entzündet.
– Maggio Musicale Fiorentino, ist ein seit 1933 bestehendes Musikfestival und bietet von Ende April bis Anfang Juli anspruchsvolle Konzerte, Opern, Theater- und Ballettaufführungen in verschiedenen Lokalitäten der Stadt.
– La Maggiolata, das antike Frühlingsfest feierte Florenz, die Blumenstadt, am 1 Mai eines jeden Jahres (“Calendimaggio”). Die Feierlichkeiten mit bunten, in Frühlingsfarben genähten Flaggen dauerten den ganzen Monat an. Der “Trofeo Marzocco”, ein Wettkampf zwischen verschiedenen historischen Gruppen, geht auf diese Festlichkeiten zurück und findet auf der berühmten Piazza della Signoria statt.
– Palio del Baluardo (Armbrustschiessen), ein Wettkampf am dritten Sonntag des Mais, mit welchem die Florentiner die kurzweilige Vertreibung der Medici am 16. Mai 1527 feiern.
– Calcio Storico Fiorentino/Festa di San Giovanni ist ein Wettkampf aus dem 16. Jahrhundert, welcher zu Ehren des Stadtheiligen San Giovanni Battista am 24. Juni eines jeden Jahres auf der Piazza Santa Croce ausgetragen wird. Vier Mannschaften, jede steht für einen Stadtteil von Florenz, kämpfen in historischen Kostümen in einer Mischung aus Fußball, Rugby und Wrestling gegeneinander.
http://www.firenzeturismo.it/it/
http://www.firenzecard.it/index.php?lang=it
Firenze (Zentrum) – 65 km (50 min.)
Die durch Ihren schiefen Turm vielleicht berühmteste Stadt, bietet in Ihren historischen Stadtvierteln Tramontana (Nord) und Mezzogiorno (Süd), geteilt durch den Fluss Arno, schöne mittelalterliche Straßen, interessante Marktplätze, Geschäfte und viele öffentliche Einrichtungen.
Die Piazza del Duomo, poetisch auch “Piazza dei Miracoli” (Platz der Wunder) genannt, ist der künstlerische und touristische Mittelpunkt der Stadt. Seit 1987 zu den UNESCO Welterbe-Stätten zählend, kann man dort architektonische Meisterwerke des romanischen Europas oder besser gesagt die religiösen Monumente der Stadt, den Dom (Duomo Santa Maria Assunta), das Baptisterium (Taufkirche), den Campanile (Glockenturm) sowie den Camposanto (Friedhof) bewundern.
An der Piazza dei Cavalieri steht der ehemalige Kommunalpalast Palazzo della Carovana, dessen Außenfassade durch die Sgraffiti-Malereien von Giorgio Vasari verziert ist. Heute wird das Gebäude als Hochschule (Scuola Normale Superiore) genutzt.
Der Borgo Stretto, schönster Teil der Altstadt mit seinen charakteristischen, mittelalterlichen Laubengängen, sowie der Corso Italia bilden den eigentlichen Mittelpunkt der Stadt. Dort steht die gotisch-romanische Kirche San Michele in Borgo, deren Ursprünge auf das Jahr 990 zurückgehen. Auf den umliegenden Plätzen finden in regelmäßigen Abständen mittelalterliche Märkte statt. Dazu gehören Frucht- und Obstmärkte auf den Plätzen Piazza delle Vettovaglie oder Sant’Omobono und der antike Markt “Chavoli e le Gondole” auf der Piazza Cairoli (bekannt als La Berlina), während im südlichen Teil, auf der Piazza Chiara Gambacorti (auch Piazza della Pera gerufen) der berühmte Blumen- und Fischmarkt zu finden ist.
Volksfeste und Traditionen werden in Pisa mit folgenden Ereignissen gefeiert:
– Capodanno Pisano, der ehemalige Jahresanfang nach dem julianischen Kalender (Calculus Pisanus), beginnt am Mittag des 25 Märzes, wenn ein Sonnenstrahl durch das Domfenster auf ein aufgestelltes Marmorei fällt.
– Luminara di San Ranieri (Lichterfest) findet am Abend des 16. Juni, einen Tag vor San Rainieri (Fest des Schutzheiligen von Pisa), statt. Die Stadt mit allen Palästen, Kirchen, Brücken und Türmen entlang des Flusses Arno sowie die inneren Mauern des Domplatzes und der schiefe Turm werden mit mehr als 70.000 Lichtern geschmückt.
– Palio di San Ranieri, eine Regatta auf dem Arno, wird am 17 Juni, dem Tag des Schutzheiligen von Pisa, ausgeführt. Vier Boote, jedes steht für einen antiken Stadtteil, treten gegeneinander an. Der Wettkampf, gegen den Strom des Flusses, würdigt die alte Seefahrertradition Pisas.
– Gioco del Ponte ist ein Wagenwettkampf am letzten Samstag im Juni auf der Brücke Ponte di Mezzo, welche die Stadt in Nord- (Tramontana) und Südseite (Mezzogiorno) trennt. Die bis zu 12 Stadtviertel werden in die beiden Stadtseiten aufgeteilt. Männer des Teams Tramontana versuchen einen sieben Tonnen schweren Wagen über die Brücke auf die südliche Hälfte zu schieben. Die südlichen Stadtviertel (Mezzogiorno) versuchen dieses zu verhindern und den Wagen in den Norden zurück zu befördern.
– Sposalizio di Pisa col Mare (Hochzeit zwischen Pisa und dem Meer) ist eine Seefahrertradition, welche am 6 Juli gefeiert wird. Ein Boot fährt auf das offene Meer und ein Mädchen, welches symbolisch für die Stadt Pisa steht, wirft als Hochzeitszeremonie einen Goldring ins Meer.
– Regata Storica delle Antiche Repubbliche Marinare ist eine historisch begründete Regatta zwischen den antiken Seefahrerregionen Amalfi, Genua, Pisa und Venezia, welche alle vier Jahre in Pisa ausgetragen wird. In den Straßen findet ein Umzug mit antiken Kostümen, welche bekannte Persönlichkeiten der vier Regionen darstellen, statt.
http://www.turismo.pisa.it/it/
Pisa (Turm) – 35 km (40 min)
Lucca ist eine der bekanntesten Städte der Toskana, berühmt für die intakte Stadtmauer (Cinta Muraria /1504 bis 1645 erbaut), den Turm der Villa Guinigi (Torre Guinigi), den Uhrenturm (Torre delle Ore), den Dom (Duomo di San Martino), das historische Theater (Teatro del Giglio), die Piazza dell’Anfiteatro und die Piazza Napoleone.
Ihre Ursprünge gehen auf die etruskische und ligurische Zeit zurück. Ab dem 12. Jahrhundert gewinnt die Stadt an Bedeutung und wird zur eigenständigen Republik. Diesen Status behält sie bis zum Anschluss an den Einheitsstaat Italiens.
In Lucca findet man immer noch die typisch, romanischen Charakteristiken wie das Amphitheater in der Piazza Mercato, das Forum (Hauptplatz und politisches Zentrum einer römischen Stadt) auf der Piazza San Michele mit der romanischen Kirche San Michele in Foro und den offensichtlichen Aufbau des historischen Zentrums im Stil des Castrum Romanum (Römisches Militärlager), rechteckig mit den sich kreuzenden Mittelachsen Cardo (Nord-Süd) und Decumanus (Ost-West).
Wegen des Volto Santo, einem über 1000 Jahre alten Kruzifix im Dom San Martino, ist Lucca Etappe der Via Francigena (Frankenstraße), eine der bedeutendsten europäischen Verkehrs- und Wallfahrtsrouten des Mittelalters, welche Pilger auf ihrem Weg nach Rom zur Grabstätte der Apostel Petrus und Paulus nutzten.
Die hohe Anzahl mittelalterlicher, architektonisch wertvoller Kirchen gibt Lucca den Beinamen “Stadt der 100 Kirchen” (città dalle 100 chiese) und ist durch die historische Stadtmauer ein potenzieller Anwärter auf der Liste zur Ernennung zum UNESCO-Welterbe.
Zwei der wichtigsten Veranstaltungen in Lucca sind das jährliche Festival Comics and Games Ende Oktober/Anfang November (Comics, Animation und Illustration) und das Summer Festival auf der Piazza Napoleone im Juli, an welchem viele international bekannte Musiker teilnehmen.
http://www.luccacomicsandgames.com/it/2014/home/
http://www.summer-festival.com/
Lucca – 25 km (20 min.)
Siena ist eine der schönsten mittelalterlichen Städte der Toskana. Die historische Altstadt gehört seit 1995 zum UNESCO-Welterbe. Berühmt ist jedoch vor allem der Palio di Siena, ein Pferderennen, das jährlich in der Altstadt ausgetragen wird.
Der Legende nach wurde Siena von Senio, dem Sohn von Remus, gegründet, weshalb man der in ganzen Stadt Statuen von Romulus und Remus finden kann. Historischen Funden nach geht die Stadt jedoch tatsächlich auf eine etruskische Siedlung zurück. Dank Ihrer strategischen Lage ist Sie Teil einer der wichtigsten Handelsrouten und wird, ab ca. dem 10. Jahrhundert, eine der wichtigsten Städte des Mittelalters.
In der Tat findet man in Siena den Sitz der ältesten, noch aktiven Bank der Welt, der Banca Monte dei Paschi di Siena, gegründet im Jahr 1472.
Bereits seit römischen Zeiten bildet die Piazza del Campo, ein Marktplatz in einer muschelartigen Form, den Mittelpunkt der Stadt. Dort wird seit dem 16. Jahrhundert der traditionelle Palio di Siena, jeweils am 2. Juli und 16. August eines Jahres, ausgetragen. Bei dem Pferderennen ohne Sattel, das eine sehr große Bedeutung für Siena hat, treten 10 der 17 Bezirke (Contrade) der Stadt gegeneinander an.
Auf der Piazza del Campo findet man den roten Palazzo Pubblico (Stadtpalast) und den Turm Torre del Mangia, welcher zusammen mit dem Dom (Duomo di Siena) im 12. Jahrhunderts erbaut wurde, als Siena seinen kulturellen und wirtschaftlichen Höhepunkt erlebt. Der Palazzo Pubblico wird, wie in Florenz, auch heute noch genutzt.
Monteriggioni ist eine der bedeutendsten mittelalterlichen Ortschaften der Toskana und fast originalgetreu erhalten. Der Hügel oder die Ebene, auf welchem die Ortschaft erbaut wurde, erscheint aufgrund der Regelmäßigkeit fast künstlich angelegt, beruht aber auf natürlichem Ursprung.
Die Befestigungsanlage “Mons Regionis” wurde 1214 von Siena errichtet, um die Angriffe aus dem Norden und die Macht Florenz abzuwehren sowie das umliegende Territorium und die Handelsrouten (Via Francigena und Via Cassia) kontrollieren zu können.
Der heutige Ortskern besteht aus mittelalterlichen Häusern und einem großen Marktplatz, wo die Kirche
Pieve di Santa Maria Assunta steht. Die vollständig erhaltene Stadtmauer besteht aus 14 Türmen und 2 Toren (Porta Franca oder Romea und Porta Fiorentina), welche in Richtung Rom oder Florenz weisen.
In diesem historischen Umfeld wird seit 1990 im Juli das Mittelalterfest von Monteriggioni “In Festa Monteriggioni di torri Si corona” gefeiert. Der Ort und die Straßen füllen sich dann mit Künstlern und verkleideten Schauspielern und Volkstänze, Musik, Theatersaufführungen, gestellte Duelle sowie viele andere Dinge versetzen Sie in eine längst vergangene Zeit zurück. Zeitgemäße Speisen und Getränke werden in Tavernen, Osterien oder an Marktständen angeboten. Zahlungsmittel sind mittelalterliche Münzen, welche man gegen €uro tauschen kann.
Siena – 130 km (1 h 30 min.)
http://www.monteriggioniturismo.it/it/
http://www.monteriggionimedievale.com/it/
Monteriggioni – 114 km (1 h 20 min.)
Durch den mandelförmigen Grundriss und Turm an ein Segelschiff erinnernd, wird Vinci, eine mittelalterliche Burg bzw. ein befestigtes Hügeldorf und Geburtsort von Leonardo da Vinci, traditionell auch “Castello della Nave” (Schiffsburg) genannt. Erstmals erwähnt wurde die Burg von Vinci im 11. Jahrhundert. Bis ca. 1254 war der Ort im Besitz der Conti Guidi, danach wurde er von der Republik Florenz eingenommen und zur Gemeinde erklärt.
Den historischen Ortskern Vincis bilden die Burg der Conti Guidi mit zentralem Turm und der dahinterliegende Platz mit der hölzernen Statue, welche dem l’Uomo vitruviano (Der vitruvianische Mensch) von Leonardo da Vinci nachgebildet wurde.
In der Nähe befindet sich, im Palazzina Uzielli, das Museum von Leonardo da Vinci (Museo Leonardiano).
Einen weiteren Teil der Burg bilden die Kirche Chiesa di Santa Croce (Taufkirche Leonardos) und die Biblioteca Leonardiana (1928 gegründete Bibliothek mit über 7000 Monografien von Leonardo da Vinci).
Leonardo wurde am 15. April 1452 in dem Ortsteil Anchiano geboren und verbrachte dort den Großteil seiner Jugend. Das Geburtshaus des berühmten Künstlers liegt in 3 km Entfernung. Man erreicht dieses über den antiken Waldweg mit Namen “strada verde” oder auch “strada panoramica”.
http://www.vinciturismo.it/ita/index.php
http://www.terredelrinascimento.it/vinci.html
http://www.museoleonardiano.it/
Vinci – 30 km (40 min.)
Die Garfagnana, auch grüne Insel der Toskana genannt, liegt eingeschlossen zwischen den apuanischen Alpen und Apenninen. Der Name bedeutet sinngemäß “Großer Wald”. In der Tat ist sie eines der regenreichsten Gebiete Italiens und stark bewaldet mit Edelkastanien, Eichen und Pinien.
Mit Ihrem Motto “Wo die Zeit nicht läuft” bietet sie einen Urlaub mit Natur, Entspannung und Ruhe.
Sie ist übersäht von vielen kleinen, oft wie aus dem Nichts auftauchenden Ortschaften, welche entweder in den Fels oder auf Hochebenen gebaut wurden.
– Barga – Die mittelalterliche Burg, Gemeinde seit dem 12. Jahrhundert, ist eine der schönsten Ortschaften Italiens und wurde bereits vom berühmten Dichter Giovanni Pascoli (1855-1912) verehrt. Im Zentrum befindet sich das Theater (Teatro dei Differenti), in welchem Pascoli seine berühmte Rede ”La Grande Proletaria s’è mossa” hielt. Das Haus des Dichters in Castelvecchio Pascoli (Casa Museo Pascoli) steht für Besichtigungen offen.
– Borgo a Mozzano – Der mittelalterliche Ort liegt am Eingang des Serchio-Tals und war schon im Besitz der Ligurier, Etrusker und Römer. Einige der Ortskirchen gehen bis auf das langobardische und karolingische Zeitalter zurück und wurden im 10. bis 12. Jahrhundert wieder aufgebaut. Das Territorium wurde von der antiken Handelsroute Via Clodia durchquert. Wahrzeichen des Ortes ist die Brücke Ponte della Maddalena. Sie wird auch, wegen Ihrer kühnen Konstruktion und eine alten Legende nach, Teufelsbrücke genannt. Das Bauwerk stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde, auf den Grundrissen einer noch älteren Konstruktion des 11. Jahrhunderts, auf Wunsch der Contessa Matilde von Canossa erbaut.
– Castiglione di Garfagnana – Die Ursprünge der kleinen Hauptstadt der Region gehen auf ein römisches Militärlager (castrum) zurück. Das Castrum Leonis (Castiglione) war das stärkste Militärlager des Serchio-Tales. Später wurden die Burg und Festigung zur wichtigsten Verteidigungsanlage der Republik Lucca gegen den Herzog von Modena. Sehenswert sind die gemauerte Stadtbefestigung , die Türme, das Stadttor sowie die Brücke.
– Castelnuovo di Garfagnana – Der Ort liegt am Zusammenfluss der zwei Flüsse Serchio und Turrite Secca. Erste Aufzeichnungen findet man in der langobardischen Epoche. Um 1300 wird Castelnuovo zum Transitzentrum des Garfagnana-Tals. Im Jahr 1430 entsagt sich die Stadt spontan vom Herrschaftsgebiet des Herzogs von Lucca und unterstellt sich dem Geschlecht der Estensi (Modena/Ferrara) und wird dadurch Hauptstadt der Region.
Castelnuovo ist in verschiedene Stadtviertel (“rioni” ) aufgeteilt, die ältesten findet man jedoch in der Nähe der alten Mauer. Wahrzeichen ist das Rocca Ariostesca, eine interne Festung, welche den Dichter Ludovico Ariosto während seiner Regierungszeit beherbergte.
– Coreglia Antelminelli – Der kleine Ort gilt ca. ab dem Jahr 1000 als wichtiges Transitzentrum des Serchio-Tals, ist aber vor allem seit dem 17t. Jahrhundert bekannt für dekorative Gipsfiguren. Im Palazzo Vanni befindet sich das Museo della Figurina e dell’Emigrante (Museum der Gipsfiguren und der Emigration). Es zeigt über 1300 Exponate, vor allem aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
http://www.borghitalia.it/pg.base.php?id=5&lang=it&cod_borgo=196
Barga – 50 km (1 h 10 min.)
https://sites.google.com/site/prolocoborgoamozzano/
http://www.halloweencelebration.it/
Borgo a Mozzano – 34 km (40 min.)
http://www.castiglionegarfagnana.info/
http://www.borghitalia.it/pg.base.php?id=5&cod_borgo=703
Castiglione di Garfagnana – 65 km (1 h 10 min.)
http://www.castelnuovogarfagnana.org/ http://www.turismo.garfagnana.eu/it/visitare/Castelnuovo-di-Garfagnana.html
Castelnuovo di Garfagnana – 60 km (1 h 05 min.)
http://www.turismo.intoscana.it/site/it/localita/Coreglia-Antelminelli/
http://www.borghitalia.it/pg.base.php?id=5&lang=it&cod_borgo=336
Coreglia Antelminelli – 50 km (1 h 20 min.)
Start | Altopascio – Kirche San Jacopo |
Ankunft | San Miniato – Konvent San Francesco |
Gesamtlänge | 29 km |
Ausführbar | zu Fuss, mit dem Fahrrad oder zu Pferd |
Nutzbar | 100% |
Laufzeit | 5 h 40 min |
Höhenunterschied aufsteigend | 283 m |
Höhenunterschied absteigend | 173 m |
Quota Max | 130 m |
Schwierigkeitsgrad | leicht |
Asphaltiert | 44% |
Feldwege | 53% |
Waldpfade | 3% |
Zurück zum Ausgangspunkt | Bus FS Firenze-Viareggio, Bahnhof Altopascio |
Auf der Höhe von Galleno findet man einen antiken, auf die Ursprungszeit der Via Francigena zurückgehenden Pflasterweg.
Nach der Durchquerung des Naturgebietes Le Cerbaie trifft man in Ponte a Cappiano auf eine alte Brücke, erbaut von der Familie Medici, welche erst kürzlich restauriert wurde und sowohl im Mittelalter als auch heute als Unterkunft, Typ Herberge, für Pilger dient.
Von Ponte a Cappiano erreicht man über einen Deich, ein antikes, zwischenzeitlich trockengelegtes Sumpfgebiet durchlaufend, zuerst das historische Zentrum von Fucecchio und dann San Miniato, einen zu seiner Zeit einflussreichen und wohlhabenden Ort aus dem Mittelalter.
Restaurants und Gaststätten findet man in Villa Campanile, Chimenti, Galleno, Ponte a Cappiano und Fucecchio.
http://www.viefrancigene.org/it/
Galleno – 3 km (05 min.)
Eingebettet zwischen dem See von Massaciuccoli, dem tyrrhenischem Meer, den apuanischen Alpen und dem Naturpark Migliarino-San Rossore-Massaciuccoli liegt der Ort Torre del Lago Puccini, auch heute noch ein beliebtes Ferienziel.
Der Name geht auf einen Turm (Torre) aus dem 15. bis 16. Jahrhundert zurück. 1938 wurde dieser zu Ehren des ortsansässigen, berühmten Komponisten Giacomo Puccini durch dessen Nachnamen erweitert.
In dem Freilufttheater (Teatro dei Quattromila), wenige Meter von der Villa di Puccini, findet seit 1930 jährlich das Festival “Festival Pucciniano” statt, in welchem die berühmten Werke von Puccini aufgeführt werden.
http://www.puccinifestival.it/
Torre del Lago Puccini – 48 km (39 min.)
Das Teatro del Silenzio (Theater der Ruhe oder des Schweigens) bildet durch die Beschaffenheit der umliegenden Landschaft von Lajatico ein natürliches Amphitheater. Seit 2006 wird es auf Wunsch des berühmten Tenors Andrea Bocelli, dessen Geburtsort Lajatico ist, einmal jährlich für Aufführungen verwendet.
Im Juli wird in der Mitte der Anlage eine Bühne aufgebaut, welche nur für ein Konzert genutzt wird. Nach Abbau der Konstruktion bildet sich dort für den Rest des Jahres ein künstlicher See.
http://www.teatrodelsilenzio.it/
http://www.lajatico.info/TeatrodelSilenzio.htm
Lajatico – 45 km (54 min.)
Die Toskana gleicht mit Ihren vielfältigen, historischen und kulturellen Bauwerken und Ortschaften einem Freiluftmuseum. Grund genug für die UNESCO, sieben von diesen in die Liste der Weltkulturerbe-Stätten aufzunehmen:
– Florenz – Historisches Zentrum/Altstadt (1982)
– Pisa – Domplatz (1987)
– San Gimignano – Historisches Zentrum/Altstadt (1990)
– Siena – Historisches Zentrum/Altstadt (1995)
– Pienza – Historisches Zentrum/Altstadt (1996)
– Val d’Orcia (2004)
– Villen und Gärten der Medici (2013)
San Gimignano, eine kleine, befestigte Bergstadt aus dem Mittelalter, liegt zwischen Florenz und Siena.
Auf einem 300 m hohen Hügel erbaut, bietet sie einen unglaublichen Ausblick auf das umliegende Val d’Elsa (Elsa-Tal). Bekannt ist der Ort durch seine Bauwerke, vor allem jedoch durch die charakteristischen, gut erhaltenen Geschlechtertürme, welche seit ca. 1200 das Stadtbild prägen.
Die Ursprünge gehen vermutlich auf eine etruskische Siedlung aus dem Jahre 200 bis 300 v .Chr. zurück.
An der Via Francigena (Frankenstraße) liegend, erlebt die Stadt im Mittelalter seine Blütezeit. Sie bietet Händlern, Wanderern aber vor allem Pilgern, welche auf dem Hauptverkehrsweg des mittelalterlichen Italiens vom Norden nach Rom zogen, Marktstätte und Rast.
Die Patrizierfamilien erbauten bis zu 72 Geschlechtertürme als Zeichen von Macht und Reichtum. Von diesen existieren heute noch 14 und geben San Gimignano sein charakteristisches, mittelalterliches Flair.
San Gimignano ist zudem berühmt für den Wein- (Vernaccia die San Gimignano) und Saffrananbau.
Pienza ist ein kleines, mittelalterliches Bergdorf im Val d’Orcia (Orcia-Tal). Auf Felsen erbaut, liegt es unweit der Via Cassia (antike Straße zwischen Florenz und Rom) in strategischer Position und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Landschaft.
Pienza ist auch bekannt als città “ideale” (Idealstadt) der Renaissance, geprägt vom bekannten Humanisten Enea Silvio Piccolomini, später Papst Pius II. Nach seiner Ernennung zum Papst beauftragte dieser den Architekten Bernardo Rosselino, seinen Geburtsort Corsignano in eine Bischofsresidenz, eine Idealstadt, zu verwandeln und änderte dessen Namen in Pienza.
Der Ort gilt als ein erstes Beispiel der sogenannten humanistischen Stadtplanung, eine Anregung, die andere italienische Städte der Renaissance aufnahmen und die sich schließlich über ganz Europa verbreitete.
Pienza gilt jedoch auch als Stadt des “cacio”, dem Pecorino di Pienza, einem würzigen Schafskäse.
Jährlich im September findet die Fiera del Cacio, eine dem Pecorino und anderen lokalen Produkten gewidmete Messe, statt. Teil dieser Veranstaltung ist auch der Palio del Cacio Fuso, bei welchem die Teilnehmer verschiedener Stadtviertel (Contrada) auf dem zentralen Marktplatz (Piazza Pio II) im Käsewettrollen gegeneinander antreten.
Das Orcia-Tal (Val d’Orcia) verläuft entlang der Provinzen Siena und Grosseto und gilt heute als geschützter, kultureller und künstlerischer Naturpark, geprägt durch unberührte Natur und geschaffen durch die charakteristische Hügellandschaft von Siena, die sogenannten “terre di Siena” oder “crete senesi”.
Bezeichnender Baum ist die Zypresse, die lokalen Spezialitäten sind Pici (Nudelart), der Pecorino di Pienza und
Salumi di Cinta Senese (Aufschnitt); die Weine sind Brunello di Montalcino und Vino Nobile di Montepulciano.
Das ästhetisch ansprechende Landschaftsbild des Orcia-Tals lieferte Künstlern in der Renaissance zahlreiche Motive für ihre Bilder. Die Gegend ist übersäht von mittelalterlichen Ortschaften, Schlössern und Abteien mit historischen Hintergrund wie: Castiglione d’Orcia, San Quirico d’Orcia, Ripa d’Orcia, Abbadia S. Salvatore, Monticchiello, Sant’Antimo, Montalcino, Montepulciano, Pienza, Chianciano Terme, Bagno Vignoni, Radicofani etc..
Die 12 Villen und zwei 2 Gärten der Familie Medici, Adelsgeschlecht von Florenz zur Zeiten der Renaissance, wurden erst 2013 in die Liste der Weltkulturerbe-Stätten in der Toskana aufgenommen und beziehen sich auf die Gärten Boboli und Pratolino in Florenz sowie die Villen Medici Careggi, La Petraia, Cerreto Guidi, Castello Poggio Imperiale in Florenz, Belcanto (Fiesole), Poggio in Caiano (Prato), La Màgia (Quarrata), Artimino (Carmignano), Cafaggiolo (Barberino di Mugello), Trebbio (San Pietro a Sieve) und den Palazzo Seravezza in Lucca.
Die Villen wurden von der Familie Medici zwischen dem 15. Und 17. Jahrhundert in Florenz und der restlichen Toskana erworben bzw. errichtet. Sie ersetzten die traditionellen Schlösser und Burgen und gehören zu den wichtigsten und besten Beispielen der toskanischen Barock-Architektur in der Renaissance. Sie stehen zudem für die Hinwendung zur Natur und die Wiederentdeckung des antiken Baustiles. Besonders Letzteres unterscheidet sie von den toskanischen Landhäusern.
Die Villen und Gärten stehen für den neuen Lebensstil der Adeligen, welcher sich, eingeführt von der Familie Medici, über ganz Europa ausbreitete und zeigen die für die im Humanismus der Renaissance typische Sensibilisierung zur Landschaftsgestaltung.
San Gimignano – 65 km (1 h 15 min.)
Pienza – 175 km (1 h 55 min.)
http://www.parcodellavaldorcia.com/indexb.asp
http://www.terresiena.it/it/val-d-orcia
Val d’Orcia – 140 km (2 h 15 min.)
http://www.regione.toscana.it/ville-e-giardini-medicei
Villa Medicea di Cerreto Guidi – 24 km (35 min.)