Die Toskana ist die Region mit den meisten Thermalquellen Italiens, die bereits von den Etruskern und Römern genutzt wurden. Sie gilt als “regione delle terme” (Region der Therme). Hierfür stehen prächtige Wasserfälle und zauberhafte Naturschwimmbäder, manchmal mit dichten Wasserdampfwolken, außergewöhnliche Kalkgrotten und viele andere Freizeitaktivitäten in der farbenfreudigen toskanischen Landschaft.
Die Vielfalt der angebotenen Schönheitsbehandlungen und medizinischen Heilkuren sowie die Servicequalität sind weltbekannt. Warum also nicht dem Alltagsstress entfliehen und genießen? Sie müssen hierfür nur eine der vielen Möglichkeiten auswählen!
Montecatini Terme, Hauptzentrum des Valdinievole, ist einer der größten und berühmtesten Kurorte in Italien.
Im Mittelalter einst eine uneinnehmbare Burg, wurde die Festung auf Befehl von Cosimo di Medici bis auf die Grundmauern zerstört. Erst der Großherzog Leopold ließ das aufgrund der hohen Feuchtigkeit und sumpfigen Landschaft als ungesund geltende Gebiet trockenlegen und gründete die Thermalbäder Tettuccio, Bagno Regio und die Terme Leopoldine.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Kurort wegen seiner Trink- und Badekuren populär und von bekannten Persönlichkeiten wie Giuseppe Verdi, Pietro Mascagni, Ruggero Leoncavallo, Trilussa, Luigi Pirandello etc. frequentiert. Als Höhepunkt des Tourismus gilt der Besuch von Benito Mussolini am 16 Mai 1930.
Montecatini Alto, eine Teilgemeinde und Standort der ursprünglichen Burg (ehemals als Montecatini Val di Nievole bekannt), kann über die älteste Standseilbahn der Welt (1898) erreicht werden. Dort sind ein mittelalterliches Stadttor “Porta di Borgo” und die romanische Kirche “Apostel Petrus” zu besichtigen. An die Kirche ist ein kleines Museum mit sakraler Kunst angeschlossen.
Das Kurwasser von Montecatini Terme enthält Brom, Kalzium Chlor, Jod, Lithium, Kalium, Magnesium, Natrium und Sulfat und gilt vor allem bei Stoffwechselproblemen sowie Leber-, Nieren-, Magen- und Darmkrankheiten als gesundheitsfördernd. In den insgesamt 8 Heilbädern werden vielfältige Therapien angeboten.
Monsummano Terme ist ein weiterer Kurort im Valdinievole und verdankt seine Berühmtheit vor allem Ferdinando Martini (Politiker und Schriftsteller) und Giuseppe Giusti (Dichter). Hier findet man die jahrhundertealte Grotta Giusti, ein natürliches, unterirdisches Paradies.
Die Thermalgrotte liegt versteckt und umschlossen zwischen den Kalkfelsen der umliegenden Berglandschaft und erstreckt sich über eine Fläche von ca. 200 Metern. Man findet neben natürlichen Stalaktiten und Stalagmiten einen kleinen See mit einer konstanten Wassertemperatur von 36 °C, dessen Dämpfen heilende und therapeutische Wirkung nachgesagt werden. Die Temperatur in der Höhle steigt stufenweise an und beträgt am See 34,5°C.
http://www.termemontecatini.it/
http://www.montecatinibenessere.it/centri-termali/terme-di-monsummano
http://www.grottagiustispa.com/
Montecatini Terme – 19 km (18 min.)
Monsummano Terme – 20 (20 min.)
San Giuliano Terme, in der Antike als Acque pisanae erwähnt und später als Terme di Pisa und Bagni di Pisa (Pisas Therme bzw. Bäder), ist ein für sein Thermalwasser bekannter Kurort.
Die Quelle liegt am Fuß des Berges Monte San Giuliano, wo sich auch einer der wichtigsten Stauseen der Stadt Pisa befindet. Das ca. 37°C warme Thermalwasser ist reich an Sulfat, Kalzium und Magnesium und wird für Fangopackungen und Bäder gegen Rheumakrankheiten oder auch Inhalationstherapien (bei chronischen Atemwegserkrankungen) verwendet.
Die Ortschaft Uliveto Terme ist bereits seit dem Mittelalter für ihre Heilquelle bekannt.
Das 22° bis 34°C warme Thermalwasser ist reich an alkalischen Bikarbonaten und Eisen und wurde ursprünglich zur Behandlung von Hautkrankheiten (Krätze etc.) verwendet. In dem heutigen, modernen Thermalbad wird dieses jedoch ausschließlich zur Behandlungen von Leber-, Nieren-, Magen-und Darmkrankheiten verwendet.
Der umliegende Park des Thermalbades bietet eine vielfältige Auswahl an Freizeitaktivitäten und dient häufig auch als Versammlungsort für Sports- und Medizinkongresse.
Der Ursprung des Thermalbades Casciana Therme ist mit einer romantischen Legende verbunden.
Die Gräfin Mathilde von Canossa (1046-1115) hatte eine alte, kranke Amsel. Als Mathilde sah, dass sich ihr Vogel in einem Teich mit warmem Wasser badete und damit heilte, ließ sie sich selbst einige Wasserbecken bauen, um die unangenehmen Auswirkungen der Gicht, unter der sie litt, zu lindern.
Das Thermalwasser von Casciana wird Acqua Mathelda genannt und sprudelt bei einer konstanten, natürlichen Temperatur von 35,7° C aus der Quelle. Es gehört zur Familie der Bikarbonat-Sulfat-Kalk-Wasser und der natürliche Gehalt an Mineralsalzen macht es besonders wirksam.
Seit jeher kommt es zur Behandlung von Arthrose, Rheumaleiden und Ischias zum Einsatz und wird in neuster Zeit auch für moderne Therapien der Rehabilitation des Bewegungsapparats, der Behandlung von Herzleiden und Atemwegserkrankungen eingesetzt. Der therapeutische Schlamm, der lange im Thermalwasser verweilt, nimmt dessen Wirksamkeit und heilenden Eigenschaften an.
http://www.sangiulianoterme.net/
San Giuliano Terme – 35 km (32 min.)
Uliveto Terme – 19 km (23 min.)
http://www.termedicasciana.com/
http://www.cascianaturismo.it/
Casciana Terme – 36 km (44 min.)
Von einer natürlichen, heißen Quelle (36°C) gespeist, fließen jede Minute ca. 12.000 Liter Wasser direkt in das große Naturseebecken des Calidario. Neben dem Thermalbecken gibt es auch eine Sauna, ein türkisches Dampfbad, einen Whirlpool und einen Ruheraum.
Venturina Terme – 103 km (1 h 17 min.)
Die Quelle von Saturnia ist vulkanischen Ursprunges und befindet sich unter dem Hauptbecken der Thermalanlage. Das Wasser hat eine Temperatur von 37°C und enthält neben Sulfat, Natron, Alkali, Natriumhydrogencarbonat, Kalzium und Magnesium auch einen hohen Anteil von Schwefelwasserstoff und freiem Kohlendioxid.
Das Thermalwasser folgt, sprudelnd aus dem Krater austretend, einem natürlichen Flussbett namens Gorello. Der Gorello durchläuft die ganze Ebene und endet schließlich in dem wunderschönen Wasserfall Cascata del Mulino. Die Cascata del Mulino ist öffentlich zugänglich, leicht zu finden und somit viel besucht.
Kennzeichen ist eine alte Wassermühle, die nicht mehr genutzt wird und dem Ort seinen Namen gegeben hat.
Über Jahrhunderte wurden natürliche Kalkbecken geformt, in welchen man heute die Vorteile und Wirkungskraft des Thermalwassers kostenfrei nutzen kann.
Im Thermalbad hingegen werden vielseitige Behandlungen gegen Erkrankungen der Atemwege, des Bewegungs- und Verdauungsapparates angeboten. Ebenso gibt es Therapien gegen Dermatitis, Gefäß- und Zahnfleischerkrankungen.
http://www.termedisaturnia.it/
http://www.terme-di-saturnia.org/
Saturnia – 222 km (2 h 49 min.)
Die Gründung und Entwicklung des Ortes San Casciano dei Bagni hängen eng mit den bereits seit der Zeit der Etrusker bekannten Thermalquellen zusammen.
Es gibt über 42 dieser Quellen, die eine Durchschnittstemperatur von 42 °C aufweisen und täglich ca. 5,8 Millionen Liter Thermalwasser an die Oberfläche befördern (drittgrößte Menge in Europa).
Das Thermalwasser ist reich an Sulfat, Kalzium, Magnesium und Bikarbonaten und wird für Kuren gegen Erkrankungen des arteriellen und venösen Gefäßsystems, des Bewegungs- und Stützapparates, Stoffwechselleiden aber auch Haut- und Atemproblemen verwendet.
http://www.sancascianobagni.com/home/index.dot?language_id=3
San Casciano dei Bagni – 204 km (2 h 09 min.)